Nein, der Virus wird uns nicht verlassen, noch werden unsere Behörden oder irgendwelche High-Tech Institutionen ihn aus der Welt schaffen. All die so mühsamen – und von manchen aufrechten BürgerInnen mit zunehmender Wut bedachten – sanitären Massnahmen und Regeln sind aber nicht eigentlich gegen den Virus gerichtet, sondern gegen seine exponentielle Ausbreitung, d.h. also gegen die Pandemie. Der Virus ist entgegen allen Unkenrufen alles andere als harmlos und seine neuen Varianten scheinen eher ansteckender und eventuell auch tödlicher.
Es ist nicht so sehr der Virus, sondern die Pandemie, die uns als Gesellschaft bedroht. Sollte unser Gesundheitssystem aus den Fugen geraten, was garantiert geschieht, wenn die Fallzahlen exponentiell zunehmen, wären wir sehr rasch aufgeschmissen und in grössten Nöten, sowohl gesellschaftlich als auch individuell. Das wäre weitaus schlimmer als ein Lockdown.
Was aber stellen wir uns unter exponentiell eigentlich vor? – Hier eine Legende, die den Begriff veranschaulicht:
Ein Maharadscha in Indien wurde von seinem Freund, dem Weisen Sissa ibn Dahirssa in sein eben erfundenes Schachspiel eingeführt. Der überaus reiche Maharadscha war so begeistert, dass er dem Weisen eine Belohnung seiner Wahl anbut. Der Weise wünschte sich nur ein Reiskorn für das erste Feld, zwei für das zweite Feld und für jedes weitere Feld jeweils das Doppelte an Reiskörnern des vorherigen Feldes. Der Maharadscha war erstaunt und die Umsetzung dieses Wunsches in Auftrag. Doch nach einiger Zeit kam der Leiter des Projekts zurück und sagte: Es tut mir leid, aber so viel Reis haben wir niemals, es gibt wohl auf der ganzen Welt nicht genügend Reis.
Ein Schachspiel hat 64 Felder, je 32 in weiss und in schwarz. Die exponentielle Zunahme an Reiskörnern sieht auf den ersten zwei Reihen harmlos aus. Könnte man jedoch alle 64 Felder entsprechend dem Wunsch des weisen Inders füllen, so gäbe es auf der ganzen Welt nicht genügend Eisennbahnwagen um die x Trillionen Tonnen Reis zu transportieren. Die Grösse und das Gewicht übersteigt schlicht das menschliche Vorstellungsvermögen.
Wer Lust hat, die Rechnung nachzusehen, findet sie hier.
Wer’s gerne anschaulich hat, kann sich die Geschichte auf YouTube ansehen, wo das exponentielle Wachstum auch an andern Beispielen erläutert wird. Unterhaltsam und zugleich instruktiv, vor allem für diejenigen, welche den sanitären Massnahmen skeptisch gegenüber stehen.
Wirklich eindrücklich, diese visuelle Darstellung einer Pandemie-Entwicklung. Sicher eine korrekte Berechnung nach einer mathematischen Logik. Nun, gibt es denn nicht noch eine grössere Wirklichkeit die all unsere Logik übersteigt? «Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit» 2. Tim 1,7 (Zürcher Bibel). Wie wäre es, wenn wir anstatt auf Fallzahlen und Mutationen zu starren, beginnen würden Reiskörner der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit auf die Schachbrettfelder dieser Welt zu pflanzen ? Könnte nicht so ein riesiges Kraftfeld entstehen, das uns Wunder erleben liesse mit oder ohne Virus?!
Therese Broglie
Danke Therese, Dein Einwand ist treffend und bedenkenswert, besser noch: zur Anwendung zu bringen. Dennoch schliesst das Eine das Andere nicht aus. Wie z.B. wenn wir krank sind und wir die (medizinsche) Vernunft anwenden und zugleich auf die „grössere Wirklichkeit“ setzen – was allerdings bei verschiedenen Menschen verschiedene Formen annehmen kann. Das Gravitationssgesetz lässt sich (leider?) von uns meist nicht aushebeln. Doch all das ist ohne Gelassenheit und Vertrauen nur „eitel und Haschen nach Wind“…