Ein Engagement für die Schöpfung

Marlène Eyer hat das Täuferische Forum für Frieden und Gerechtigkeit eingeladen, dem Klimawandel und den damit verbundenn Themen Sichtbarkeit und Gehör zu verschaffen. Hier legt Marlène dar, wie sie dazu kam und was es für sie persönlich bedeuetet.

Viele Jahre lang war mir nicht bewusst, welche Auswirkungen mein Lebensstil wirklich auf die Schöpfung hat. Die Produktion von Gemüse aus unserem Garten ohne Pestizide, das Anlegen eines Teichs und verschiedene andere Aktionen lagen mir am Herzen und befriedigten mich. Mein Interesse an der Ökologie wurde immer größer. Die Geburt meiner Enkelkinder war dann wie ein Elektroschock. Welche Zukunft würde ihnen bevorstehen? Ein Kurs, den ich 2021 in Les Courmettes besuchte, einem vom Verein A Rocha verwalteten Landgut, gab mir die Möglichkeit, die Herausforderungen der ökologischen Krise zu verstehen und mich für die Erhaltung der Umwelt einzusetzen. Seitdem bin ich Botschafterin von A Rocha und stelle die Aktivitäten des Vereins von Zeit zu Zeit in verschiedenen Kirchen vor.

In meinen Augen ist Ökologie untrennbar mit Gerechtigkeit verbunden. Ich kann mir nicht vorstellen, weiterhin die katastrophalen Auswirkungen unserer westlichen Lebensweise auf die Menschen in der südlichen Hemisphäre zu ignorieren. Das bedeutet natürlich, dass ich persönlich darüber nachdenken muss, was ich in verschiedenen Bereichen meines Lebens ändern muss.

Daraufhin wollte ich meine Gemeinde, die Mennonitenkirche in Courgenay, in diese Überlegungen einbeziehen.
Im Jahr 2020 stellte ich den EcoEglise-Prozess in meiner Kirche vor. Mein Vorschlag wurde gut aufgenommen. Nach einer Zeit des Nachdenkens schlossen wir uns Anfang 2022 den verschiedenen Gemeinden in der Westschweiz an.

Das Hauptziel, das 2024 vorgeschlagen wird, ist die Nutzung eines Grundstücks, das an die Kirche angrenzt, um es in Gemeinschaftsgärten umzuwandeln. Eine große Herausforderung!

Es macht mir wirklich Spaß, immer wieder nach neuen Zielen zu suchen, die es zu erreichen gilt. Dabei bin ich auf die anderen Mitglieder der Gemeinschaft angewiesen. Manchmal dauert es eine Weile, bis ein Projekt abgeschlossen ist, aber zuhören und die Meinung des anderen respektieren ist sehr wichtig. Zurzeit überlege ich, wie ich am besten eine Dynamik für die Bewahrung der Schöpfung innerhalb der Mennonitenkirchen in der Schweiz schaffen kann. Wir sind im Vergleich zu unseren katholischen und reformierten Freunden sehr rückständig. Es ist also höchste Zeit, dass wir uns auf den Weg machen!