Die Evangelisch-Lutherische Kirche Norddeutschland veröffentlicht in diesem Jahr einen Adventskalender. Jeden Tag gibt es unter:
www.afghanistan-adventskalender.de
die Geschichte eines afghanischen Flüchtlings zu lesen. Die Nordkirche schreibt dazu:
Viele Menschen aus Afghanistan leben mit uns hier. Soheila, Familie Rahimi, Yasin und alle, die Sie auf dieser Seite in der Adventszeit kennenlernen können – sie sind unsere Nachbarinnen und Nachbarn. Die aktuellen politischen Pläne, die Vorbereitungen von mehr Abschiebungen in das Land am Hindukusch machen ihnen Angst.Im Online-Adventskalender erzählen sie ihre Geschichten: Vom Leben in Afghanistan, warum sie aus ihrer Heimat geflohen sind, wie sie nach Deutschland gekommen sind und auch, was sie befürchten, sollten sie nach Afghanistan zurück geschickt werden. Es sind eindrückliche Zeugnisse von Hoffnung auf Sicherheit, Erfahrungen von Gewalt, Angst, Liebe, von Verunsicherung und Lebenswillen.
Das Bild, das sie von Afghanistan zeichnen, ist eindeutig: Eine Rückkehr nach Afghanistan würde Lebensgefahr bedeuten. Die Zahl der zivilen Opfer im Land ist so hoch wie nie zuvor. Die Einflussgebiete radikaler Gruppen und Terroristen weiten sich aus. Es gibt immer mehr Binnenvertriebene. Die Verslummung der großen Städte nimmt zu und die Perspektiven auf ein Leben in Sicherheit nehmen ab.
Auf dem Reißbrett angeblich sichere Gegenden in Afghanistan zu konstruieren, in die man Menschen abschieben kann, ist menschenverachtend. Diese politische Weichenstellung widerspricht unseren christlich-humanitären Grundsätzen.
Wir sollten den Advent als Zeit der Besinnung und Umkehr nutzen und müssen als Kirche deutlich Stellung beziehen: Afghanistan ist kein sicheres Land!
Allen Erzählenden danken wir sehr für ihre Offenheit und ihren Mut. Den Geschichten wünschen wir viele LeserInnen und dem Adventskalender eine weite Verbreitung. Wir werden uns weiter einsetzen für die Menschen aus Afghanistan, die unsere Nachbarinnen und Nachbarn sind und bleiben sollen.