Gewaltfreiheit provoziert – Ein Beitrag auf ERF zu Church and Peace

Fünfundfünfzig Erfolge für Gewaltfreiheit, die Pflicht, sich mit dem Bösen auseinanderzusetzen, den Krieg abschaffen – so lauten nur einige von zahlreichen friedensethischen Stellungnahmen und Handreichungen des europäischen ökumenischen friedenskirchlichen Netzwerkes Church and Peace mit Sitz im mittelhessischen Schöffengrund. Zum Netzwerk gehören einzelne Christen, christliche Kommunitäten, Vertreter historischer Friedenskirchen wie etwa der Mennoniten und der Quäker, aber auch von Friedensinitiativen aus Landes- und Freikirchen, die gemeinsam nach Wegen der Gewaltlosigkeit in kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Völkern und Ethnien suchen und sich für Versöhnung einsetzen.

Dabei sucht Church and Peace nicht nur in der Theorie nach Lösungen. So findet man Mitglieder von Church and Peace etwa auf Demonstrationen gegen das weltweite Waffengeschäft, wie diese Woche beim Bankett für Staatsgäste bei der Waffenmesse Eurosatory in Paris (siehe Foto). Intensiv arbeitet Church and Peace mit Gruppen und Initiativen im ehemaligen Jugoslawien und hilft bei der Aufarbeitung und Bewältigung der Kriegsfolgen dort.

Über die Ziele, die Theologie und die Praxis von Church and Peace und von der aktuellen Tagung des Netzwerkes, die am vergangenen Wochenende in Paris stattgefunden hat, berichten auf ERF Markus Baum im Gespräch mit Andreas Odrich.

Dieser Beitrag wurde übernommen von ERF.de (26.6.2016)

Weckruf gegen Hunger und Armut: Bundesrat schlägt drastische Kürzungen des Entwicklungsbudgets vor!

Schlechte Nachrichten: Vor ein paar Tagen hat der Bundesrat zwar bekannt gegeben, dass die Schweiz 2015 die Zielvorgabe des Parlaments erfüllt und 0.52% ihrer Wirtschaftsleistung für Entwicklungszusammenarbeit ausgegeben hat. In der aktuellen Finanzplanung hingegen will sich der
Die Finanzkommission des Nationalrats fordert sogar noch weitergehende Kürzungen. Die Folgen: Über ein Viertel der Schweizer Entwicklungsprojekte würde so weggespart!

Gegen diese kurzsichtige Sparpolitik wehrt sich die Alliance Sud mit dem «Weckruf gegen Hunger und Armut». In nur zwei Wochen haben  über 22‘500 Personen den Weckruf unterzeichnet. Um ein Zeichen an unsere Regierung und unser Parlament zu senden, dass die Schweiz nicht auf dem Rücken der Ärmsten sparen darf, kann der Weckruf geteilt und unterzeichnet werden:

Weckruf jetzt teilen!

www.weckruf-armut.ch

Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) fordert ein Waffenembargo gegen Saudi-Arabien

Im Interesse des christlichen Zeugnisses fordert die KEK in einer Erklärung eine deutliche Unterstützung der beiden EU Resolutionen zur Waffenausfuhr und zur humanitären Situation im Jemen. In Letzterer wird auch ein Waffenembargo gegen Saudi Arabien gefordert.
Die KEK beobachtet die Entwicklungen in der europäischen Waffenprduktion sehr kritisch. Sie stellt fest dass Waffenexporte Konflikte, wie etwa in Syrien oder im Irak, anheizen und so Mitverursacher der Flüchtlingskrise sind. Daher ruft sie ihre Mitgliedskirchen auf, die jeweiligen Regierungen zur Einhaltung bestehender Verträge aufzufordern. Sie fordert EU Mitgliedsstaaten zudem auf, die Folge von Waffenexporten genauer und kritischer zu beleuchten und Exporte in den Nahen Osten generell zu unterbinden. (Quelle, aufgerufen am 23.3.2016)
Die Schweiz hat 2014 einer Lockerung der Waffenausfuhrbestimmungen zugestimmt. Dadurch wurde der Export von Kriegsmaterial nach Saudi-Arabien ermöglicht. Das TFFG hat mit einer Postkartenaktion deutlich gegen diese Lockerung protestiert.

Die Schweiz ist bei Rüstungsexporten pro Kopf auf Platz 2!

Seit die Schweiz einer Lockerung der Ausfuhrbedingungen für Waffen zugestimmt hat, sind die Exporte rasant gestiegen. Allein nach Saudi-Arabien wurden im Jahr 2015 für etwa 6 Milliarden Schweizer Franken Waffen exportiert. Weltweit liegt die Schweiz somit neu auf Platz 11 der weltweit grössten Exporteure. Und dies, obwohl die Rüstungsindustrie weltweit zulegt. (Quelle: http://www.gsoa.ch/medien/02446/schweizer-kriegsmaterialexporte-explodieren/)

Die Waffenexporte in den Jahren 2011-2015 sind um dramatische 14% höher als in den Jahren 2006-2010. Vor diesem Hintergrund veröffentlichte die ökumenische Plattform Church & Peace vor Kurzem eine Erklärung. Sie äussert sich darin zu aktuellen politischen Diskussion in der EU. Church & Peace

  •  unterstützt die Forderung des Europaparlaments eines Waffenembargos gegen Saudi-Arabien, das angesichts des Krieges im Jemen an Dringlichkeit gewinnt
  • fordert die eigenen Mitglieder und die Kirchen Europas bei den jeweiligen Regierungen für eine Einhaltung der bereits bestehenden Verträge zu pochen
  • verlangt, dass nicht-militärische Massnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus genutzt werden
  • ermutigt die Kirchen, sich auf den Ruf des Evangeliums zur Gewaltfreiheit zu besinnen

Die ganze Erklärung findet sich hier

Michael Sattler Friedenspreis für EYN

Das Deutsche Mennonitsche Friedenskommitee (DMFK) verleiht den Michael-Sattler-Friedenspreis an die Ekklesiyar Yan’uwa a Nigeria (EYN) und ihre 2010 mit muslimischen Partnern gegründete „Christian and Muslim Peace Initiative” (CAMPI).

Die EYN gehört zur Church of the Bretheren und ist vor allem im Nordosten Nigerias verbreitet. Sie hatte und hat besonders stark unter dem Terror von Boko Haram zu Leiden. Trotzdem verzichtet die EYN auf die Anwendung von Gewalt und setzt sich für den Dialog mit Muslimen ein.

Der Preis wird am 21. Mai 2016 in Rottenburg am Neckar verliehen.

(Quelle: http://www.mennonews.de/archiv/2016/02/22/michael-sattler-friedenspreis-2016-fuer-christlich-muslimische-friedensinitiative-in-nigeria/)